Die echte Rose (Rosa damascena) ist ein Symbol der Liebe und nimmt von der Antike bis heute einen besonderen Platz im Herzen der Menschen ein. Die Bezeichnung „Damaszener Rose“, die an den botanischen Namen angelehnt ist, bezieht sich auf den geografischen Ursprung unserer Lieblingsblume, nämlich auf die syrische Hauptstadt Damaskus.
Ursprünglich wurde die Rose verwendet, um duftende Öle zu extrahieren, die für religiöse Rituale benötigt wurden. Später wurde es in der Medizin in verschiedenen Formen weit verbreitet. Rosen wurden zu einer heiligen Pflanze erklärt. Im alten Ägypten ersetzte die Rose die Farbe des Lotus als Zeichen von Luxus und Extravaganz.
Der Dichter Sappho nennt die Rose "die Königin der Blumen". Vishnu, der Hüter des Universums, sah die faszinierende Schönheit Lokshmi in einer rosa Schaukel, weckte sie mit einem Kuss und verwandelte sie in seine Frau. Von diesem Moment an wurde Lokshmi eine Göttin der Schönheit, und die rosa Knospe, die sie versteckte, wurde zum Symbol eines göttlichen Geheimnisses.
Die Rose war die Lieblingsblume der Familie David, von der der Erretter und seine Mutter abstammen. Die Jungfrauen, die Gott geweiht waren, wurden Rosen genannt.
Mit den Worten mittelalterlicher persischer Dichter: „Die Rose ist ein Geschenk Allahs. Einmal erschienen ihm alle Pflanzen mit der Bitte, ihnen anstelle des schläfrigen Lotus einen neuen Manager zu geben. Der Lotus war wunderschön, aber nachts vergaß er seine Pflichten als Herrscher. Und dann gab Allah den Pflanzen gnädig einen neuen Herrscher - eine jungfräuliche Rose mit ihren scharfen Dornen zum Schutz".
Der Rosenkult setzte sich im Orient fort. Als Saladin 1187 Jerusalem eroberte, sandte er 500 Kamele mit Rosenwasser, um die Omar-Moschee, einen muslimischen Tempel in Jerusalem, zu reinigen.
Einige Historiker glauben, dass der Kreuzfahrer Robert de Brie die ölhaltige Rose irgendwann zwischen 1254 und 1276 aus Syrien nach Europa gebracht hat.
Es wird angenommen, dass die ersten Rosen das heutige Bulgarien von den zurückkehrenden Soldaten Alexanders des Großen nach Thrakien, erreichten. Schriftliche Quellen aus dem 1. Jahrhundert vor Christus. zeugen von der Rolle der Rosen im Leben der Thraker. Es gab auch Rosenöl im Salböl für religiöse Rituale.
Die ölhaltige Rose mit zarter rosa Farbe und berauschendem Aroma, bekannt als „Bulgarische Rose“, wurde erst im Mittelalter nach Bulgarien gebracht. Es gibt verlässliche Quellen über das Vorhandensein von Ölrosen seit 1652 in der Region der Stadt Kazanlak, die heute als Rosental bekannt ist. Rosen wurden über Damaskus in diese Gebiete importiert. Ein türkischer Richter baute in seimem Garten zur Zeit des osmanischen Reiches Rosen an, woraufhin Sultan Murad III dem Richter befahl, Rosen für die Bedürfnisse des Sultanspalastes anzubauen.
„Kazanlak“ - schreibt Graf Moltke (preußischer Feldmarschall, von 1835 bis 1840 im türkischen Dienst) - ist der türkische Gulistan. „Auf den Feldern wachsen Rosen wie Kartoffeln“.
Das Rosental in Bulgarien ist zu dem Wahrzeichen des Landes geworden. Die bulgarische Rose steht für höchste Qualität in der Welt. Wertvolles "flüssiges Gold", nämlich ätherisches Öl und Rosenwasser aus der Rosenblüte werden für Parfümerie, Aromatherapie und Kosmetik gewonnen.
In der Antike wurde die Rose in der Volksmedizin zur Linderung von Husten, zur Behandlung von Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen, zur Linderung von Menstruationsbeschwerden und insbesondere schmerzhaften Krämpfen eingesetzt.
Tee aus frischen oder getrockneten Rosenblättern wirkt beruhigend und entspannend und wird bei akutem Stress, Angstzuständen und Depressionen sowie als angenehmes Mittel zum Entspannen, Erholen und zur Verbesserung des Schlafes verwendet.
In der bulgarischen Volksmedizin werden Rosenblätter als Abführmittel verwendet - die milde abführende Wirkung der aus Rosenblüten hergestellten Marmelade ist bekannt. Des weiteren werden Rosenblätter bei Magen-Darm-Erkrankungen und zur Regulierung der Magensekretion eingesetzt.
