Die gemeine Hagebutte (Rosa canina) ist ein wilder dorniger Strauch aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Pflanze ist der engste Verwandte der Rose, daher der Name "Wildrose". Die Beziehung der Hagebutte zur Rose ist der Grund, warum sie die "Königin der Kräuter" genannt wird. Ein weiteres Synonym ist „Hundsrose“ und leitet sich von „Canina“ ab, was so viel bedeutet wie „hundsgemein“ und auf die weite Verbreitung dieser wilden Rose schließen lässt.
Viele Legenden erzählen von der magischen Kraft der Hagebutte, dem Vorfahren der exquisiten Rose. Die antike griechische Legende verbindet die wilde Rose mit der Göttin der Schönheit und Liebe Aphrodite, die, sobald sie vom Tod ihres geliebten Adonis erfuhr, durch die dichten Rosenbüsche zu ihm eilte. Ihre Trauer war so groß, dass sie nicht bemerkte, wie die stacheligen Dornen ihre zarte Haut verletzten. Und jeder Tropfen göttlichen Blutes, der auf die grünen Zweige fiel, verwandelte sich in eine Hagebutte.
Die Hagebutte symbolisiert das poetische Bild von Dornröschen, die verzaubert und schlafend auf ihren Prinzen wartet. In einigen Erzählungen wird Dornröschen auch die "schlafende Rose" genannt, weil sie dort nicht mit einer Spindel, sondern mit einem Zweig Hagebutten erstochen wurde, den die böse Zauberin im Schlaf auf ihr Kissen legte. Unabhängig von der Erzählweise geht es bei Dornröschen im Kern um das Symbol der ewigen Liebe und die Überwindung der Todesweihe.
Für die slawischen Völker war die Hagebutte ein Symbol für Jugend, Liebe und Schönheit. Unsere Vorfahren glaubten, dass die wilde Rose gute Magie hatte. Ihr wurde eine wundersame Kraft zugeschrieben, die die Flamme in den Gefühlen der Liebenden wiederbeleben kann. Es wurde angenommen, dass die wilde Rose nicht nur Leidenschaft weckt, sondern auch die Liebe schützt. Ein Mann, der davon träumte, das Vergnügen der Liebe zu erleben, benutzte ein Bad aus Rosenwasser, das aus den Blütenblättern der Hagebutte gewonnen wurde. In der Wohnung verstreut bringen die Blütenblätter der Hagebutte Harmonie und Verständnis.
In der Antike wurden Hagebutten verwendet, um verschiedene Krankheiten, Malaria und Skorbut zu behandeln. Die Teeaufguss der Frucht wurde verwendet, um Geschwüre und Magenprobleme, Augenkrankheiten, Herzkrankheiten zu behandeln und das Samenöl wurde verwendet, um Verbrennungen und Erkältungen zu behandeln.
In der Volksmedizin werden Hagebutten verwendet, um die Vitalität und die Abwehrkräfte des Körpers zu steigern, den Stoffwechsel zu aktivieren und zur Regenration nach einer schweren Krankheit. Hagebutte gilt als besonders nützlich zur Stärkung des Herzens und des Kreislaufsystems. Aufgrund des Gehalts an Pektinen und Tanninen werden in der Volksmedizin auch Hagebutten bei Magen-Darm- und Bronchialerkrankungen eingesetzt.
Der hohe Gehalt an Vitamin C macht Hagebutten zu einem hervorragenden Immunstimulans und ihr Verzehr schützt den Körper vor Erkältungen, Grippe und Erkrankungen der oberen Atemwege. Darüber hinaus fördert Vitamin C die Kollagensynthese, die für die Aufrechterhaltung gesunder Blutgefäße und gesunder Haut sehr wichtig ist.
Hagebuttenblüten sind eine Quelle für Rosenöl, das in der Parfüm-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie geschätzt wird. Außerdem wird aus Hagebuttenfrüchten bzw. -samen ein kaltgepresstes Öl gewonnen, das ein hochwertiges und höchstgeschätztes Basis- und Massageöl ist.