Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) ist eine aromatische einjährige Kräuterpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie zeichnet sich als hervorragende und wichtige Quelle für klinisch bewiesene therapeutische Verbindungen aus. Artemisia annua produziert eine Reihe komplexer Terpenoide in ihren Trichomen, von denen Artemisinin von besonderem Interesse für die Behandlung verschiedener Erkrankungen ist. Der Stängel des Einjährigen Beifußes kann bis zu 1,5 Meter hoch wachsen, ist aufrecht und stark verzweigt, insbesondere im oberen Bereich. Die unteren Blätter sind groß, während die darüber liegenden Blätter immer kleiner werden. Die Blütenköpfchen sind elliptisch, schön und fast hängend. Sie blüht von Juli bis Oktober. Diese Art des Einjährigen Beifußes ist in Asien heimisch und kommt häufig als Teil der natürlichen Vegetation in den nördlichen Teilen der Provinzen Chahar und Suiyan in China vor. Heute ist das Kraut hauptsächlich in Argentinien, Australien, Bulgarien, Frankreich, Ungarn, Italien, Spanien, Nordamerika und Russland verbreitet.
Historischer Hintergrund
In der traditionellen chinesischen Medizin wird mit Einjährigen Beifuß seit über zweitausend Jahren Fieber und über tausend Jahren Malaria bekämpft. Der chinesische Begriff für die Pflanze „Qing Hao“ bedeutet „grüne Pflanze“. Der früheste Nachweis für die Verwendung des Krauts zur Behandlung von Fieber und Malaria stammt aus einem Schriftstück, das mindestens zweitausend Jahre alt ist, mit dem Titel „Verschreibungen für zweiundfünfzig Krankheiten“ (Wu Shi Er Bing Fang), das 1973 in einem Grab in Ma Wang Dui in Changsha entdeckt wurde. Im 4. Jahrhundert wurde die medizinische Verwendung des Einjährigen Beifußes im chinesischen „Handbuch der Heilrezepte“ beschrieben. Im antiken Griechenland wurde die Pflanze der jungfräulichen Göttin der Jagd, Artemis, gewidmet. Im alten Ägypten wurde Artemisia-Pflanze von der Fruchtbarkeitsgöttin Bastet als Liebeszauber verwendet. Laut einer anderen Überlieferung ist das Kraut nach Königin Artemisia benannt, die Halikarnass (heute Bodrum) regierte. Im Mittelalter wurde die Verwendung von dem Einjährigen Beifuß als Heilpflanze von Hildegard von Bingen beschrieben, die vor allem die äußeren Anwendungen des Krauts betonte.
Gesundheitliche Vorteile des Einjährigen Beifußes
GESUNDHEITLICHE WIRKUNGEN
Antimalarische Wirkung
Die Geschichte des Einjährigen Beifußes zeigt, wie pflanzliche Heilmittel einen erheblichen Einfluss auf die Zukunft der Medizin haben können. In den 1970er Jahren entdeckten chinesische Wissenschaftler, die nach einem pflanzlichen Heilmittel gegen Malaria suchten, die Kraft von der Artemisia-Pflanze neu. 1972 extrahierte Professorin Tu Youyou den aktiven Wirkstoff Artemisinin aus dem Einjährigen Beifuss. 2015 wurde sie mit dem Nobelpreis für Physiologie und Medizin ausgezeichnet, weil sie die Wirksamkeit der Pflanze als antiparasitäres Mittel nachwies, das seitdem Hundert Millionen Leben im Kampf gegen Malaria und tropische Krankheiten gerettet hat. Als Reaktion auf die zunehmende Resistenz gegen antimalarische Medikamente empfahl die Weltgesundheitsorganisation kombinierte Therapien, die Artemisinin-Derivate enthalten.
Artemisinin selbst stellt eine neue Klasse von antimalarischen Medikamenten dar, die alle malariaverursachenden protozoischen Organismen der Gattung Plasmodium in den frühesten Stadien abtöten. Artemisinin und seine Derivate sind in nanomolaren Konzentrationen toxisch für den Malaria-Parasiten und verursachen spezifische strukturelle Veränderungen der Zellmembran in der Erythrozytenphase, die den Parasiten abtöten. Artemisinin enthält eine Peroxidgruppe, die mit Hemozoin (unlöslichem Eisen) reagiert, und es wird angenommen, dass diese Reaktion zur Bildung von freien Radikalen führt, die parasitäre Proteine angreifen und somit die Organismen abtöten. Artemisinin und seine Derivate sind entscheidend zur Behandlung der Malaria geworden, da die Resistenz gegen Chinin und andere antimalarische Medikamente sehr hoch ist.
Anti-Krebs-Wirkung
Heute legen die wissenschaftliche Gemeinschaft großes Augenmerk auf die potenziellen antikrebswirksamen Eigenschaften des Einjährigen Beifußes. Die zytotoxische Aktivität von neun Terpenoiden und Flavonoiden, die aus Artemisia annua isoliert wurden, wurde in vitro an mehreren menschlichen Tumorzelllinien getestet. Artemisinin und eines seiner Metaboliten, Dihydroartemisinin, zeigen eine signifikante Zytotoxizität gegenüber P-388-, A-549-, HT-29-, MCF-7- und KB-Tumorzellen. Die antikrebswirksame Aktivität ist auf die Bildung von freien Radikalen aus Artemisinin zurückzuführen, die molekulare Schäden verursachen, die zum Tod den Krebszellen führen, ohne gesunde Zellen zu schädigen,.
Antiparasitäre Wirkung
Eine weit verbreitete Anwendung des Einjährigen Beifußes besteht darin, intestinale Parasiten, insbesondere Nematoden – eine Art von Rundwurm, der sich im Darm ansiedelt und gastrointestinales Unbehagen, chronisches Müdigkeitssyndrom, Bruxismus, starken Juckreiz im Analbereich, Atemnot, Fieber, Anämie und Gewichtsverlust verursachen kann, zu entfernen. Klinischen Studien zufolge kann Einjähriger Beifuß den Lebenszyklus der Parasiten unterbrechen.
Neben seiner Aktivität gegen Plasmodium hat Artemisinin eine potenziell tödliche Wirkung auf andere protozoische Organismen. Studien zeigen, dass Artemisinin gegen Toxoplasma gondii, das Toxoplasmose verursacht, Leishmania major, das Leishmaniose verursacht, und Arten von Babesia, die anämieähnliche Erkrankungen bei Menschen und Tieren verursachen, wirksam ist.
Antivirale Wirkung
Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts in Potsdam und die Virologen der Freie Universität Berlin (kurz FU Berlin) haben die Eigenschaften des Einjährigen Beifußes gegen die Infektion mit COVID-19 untersucht. Forschungsziel der Wissenschaftler war es, herauszufinden, ob und wie Extrakte aus Einjährigem Beifuß gegen das Coronavirus wirken. Die Ergebnisse überraschten die Forscher: Extrakte aus der Artemisia-Pflanze erwiesen sich tatsächlich als besonders effektiv gegen SARS-CoV-2. Die stärkste antivirale Wirkung wurde mit dem Wasser-Ethanol-Extrakt aus den Blättern des Einjährigen Beifußes festgestellt. Diese antivirale Wirkung des Extrakts war noch stärker, wenn Kaffee hinzugefügt wurde. Basierend auf den Ergebnissen vermuten die Wissenschaftler, dass Extrakte aus Einjährigem Beifuß einen wirksamen, rasch verfügbaren, sicheren und kostengünstigen Ansatz zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 (COVID-19)-Infektionen schaffen könnten.
ANWENDUNG UND DOSIERUNG
Der Einjährige Beifuß wird häufig in Form von Tees, Kapseln und Tinkturen eingenommen. Die Dosierung kann je nach Produkt und Verwendungszweck variieren. Es ist ratsam, vor der Verwendung vom Einjährigen Beifuß einen ganzheitlichen Arzt, Heilpraktiker oder Gesundheitsexperten zu konsultieren.
MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN
Einjähriger Beifuß gilt als sicher, wenn sie in empfohlenen Dosierungen verwendet wird. Schwangere und stillende Frauen sollten vor der Anwendung Rücksprache mit einem Arzt halten.
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